Gerüchte und Irrtümer über Esperanto. Was glauben Sprachwissenschaftler zu Esperanto?

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Veröffentlichungsdatum: 
2019-03-21
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In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die internationale Sprache Esperanto weltweit mehr und mehr verbreitet. Mittlerweile gibt es Esperanto-Sprecher in über 120 Ländern weltweit. Mehrere Millionen Menschen haben Esperanto gelernt, einige hunderttausend dürften Esperanto regelmäßig sprechen, es gibt etwa tausend Esperanto-Muttersprachler.

Lebendige Kultur

Etwa zehntausend Esperanto-Bücher sind bisher erschienen, einige tausend Lieder in Esperanto, Videos sowie Filme, zumeist kürzere. Die Esperanto-Kultur ist lebendig und vielfältig.

Irrtümer in der Sprachwissenschaft

Leider bestehen noch viele unrichtige Vorstellungen zu Esperanto, die bedauerlicherweise auch gelegentlich von Sprachwissenschaftlern weitergegeben werden. So wurde behauptet, es gebe keine Literatur in Esperanto oder keine lebendige Kultur. Auch ist teilweise unbekannt, dass es sehr wohl Wortspiele in Esperanto gibt.

Auch für Chinesen:
Esperanto weit schneller lernbar

Ebenso ist manchem Sprachwissenschaftler nicht bewusst, dass es durchaus Sprachwandel in Esperanto gibt - Esperanto passt sich der Entwicklung der Welt laufend an und nimmt neue Begriffe auf. Teilweise ist noch nicht bekannt, dass Esperanto auch von Chinesen und anderen Asiaten in etwa einem Viertel der Zeit gelernt werden kann, die für eine Sprache wie Englisch nötig ist. China unterstützt Esperanto und veröffentlicht tägliche Nachrichten in dieser Sprache, http://esperanto.china.org.cn/ .

Esperanto als Muttersprache und lebende Sprache

Schon 1904 wurde das erste Kind geboren, das mit Esperanto als Muttersprache aufwuchs; 1957 wurden 153 Kinder gezählt, die in esperantosprachigen Familien aufwuchsen. Heute ist Esperanto die Muttersprache von etwa tausend bis zweitausend Personen. Die Tatsache der muttersprachlichen Gemeinschaft von Esperanto-Sprechern ist für die Beurteilung der Sprache wesentlich - die Lebendigkeit der Sprache zeigt sich insbesondere an Muttersprachlern und in Esperanto-Familien. Leider zeigen Umfragen, dass selbst in der Sprachwissenschaft die Existenz der Esperanto-Muttersprachler noch weitgehend unbekannt ist.

Die Gesellschaft für Interlinguistik hat in ihrem Jahrbuch 2018 einen Beitrag

Zum Bild des Esperanto aus der Sicht einiger Sprachwissenschaftler.
Über verschiedene unzutreffende Aussagen zu Esperanto und seiner Sprachgemeinschaft

veröffentlicht.
http://www.interlinguistik-gil.de/wb/media/beihefte/JGI2018/JGI2018-Wunsch.pdf
Darin wird die Entwicklung des Esperanto, die Anerkennung durch verschiedene Staaten und Institutionen sowie eine Reihe von zutreffenden und unzutreffenden Aussagen zu Esperanto aus der Sprachwissenschaft dargestellt.

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Quellen für die Aussagen zu Esperanto
https://www.esperanto.de/de/enhavo/gazetaro/artikoloj/esperanto-als-lebende-sprache-esperanto-sprecher-%C3%BCber-120-l%C3%A4ndern-etwa

Louis v. Wunsch-Rolshoven

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