Von Freitag, 2.6.2017, bis Montag, 5.6.2017, findet in der Katholischen Akademie Freiburg der diesjährige Deutsche Esperanto-Kongress statt. In seinem Rahmen wird auch die Europäische Esperanto-Union ihre Jahrestagung durchführen. Ebenso wird der Esperanto-Verband Baden-Württemberg zur Jahreshauptversammlung zusammenkommen. Die Deutsche Esperanto-Jugend lädt gleichzeitig ein zu einem Schnupperkurs Esperanto für Jugendliche.
Angemeldet sind bisher 137 Teilnehmer; sie kommen aus Deutschland sowie aus der Schweiz, Italien, Kroatien, Frankreich, Belgien, aus den Niederlanden, Dänemark, Polen, Österreich und der Slowakei. Esperanto führt Menschen aus vielen Ländern zueinander.
Esperanto in über 120 Ländern weltweit
Die internationale Sprache Esperanto wurde 1887 von Ludwik Zamenhof veröffentlicht. Sie ist aus Wörtern vieler europäischer Sprachen zusammengesetzt und ist vergleichsweise schnell zu erlernen. Mittlerweile gibt es Esperanto-Sprecher in über 120 Ländern weltweit. Nach Schätzungen haben mehrere Millionen Menschen Esperanto gelernt, einige hunderttausend sprechen Esperanto regelmäßig. Es gibt etwa tausend Esperanto-Muttersprachler.
"Krieg und Frieden - Wir sind die Guten"
Der Kongress beschäftigt sich mit dem Thema „Krieg und Frieden – Wir sind die Guten“. Der Zusatz macht ironisch klar, wie sensibel das Thema ist: Die Frage nach der Gefährdung des Friedens ist immer mit Schuldzuweisungen an andere verbunden, sich selber ausnehmend.
Frieden und Friedenserziehung
Feindbilder werden weit im Vorfeld bewaffneter Auseinandersetzungen aufgebaut. Sie entstehen schleichend, sozusagen getarnt. Um sie aufzudecken, ist eine Achtsamkeit in der Wortwahl nötig. Friedenserziehung ist so gesehen auch Spracherziehung. Aufklärung ist Aufgabe der Bildung und der Medien, die als Meinungsbildner eine hohe Verantwortung tragen. Ihre Freiheit ist daher ein hohes, zu verteidigendes Gut. Denn den Frieden denken, heißt, von den Bedürfnissen der anderen her denken.
Vortrag von EU-Kommissar Andriukaitis
Am Kongress wird auch der EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Vytenis Andriukaitis aus Litauen teilnehmen, der Esperanto spricht. Seine Familie wurde unter Stalin von Litauen nach Sibirien verbannt, wo er geboren wurde.
Ausflüge
Ausflüge in die Schönheit Freiburgs, des Breisgaus und des nahen Elsass bieten historische Anschauungsbeispiele für das Leid, das Kriege den Menschen antun. In der wechselvollen Geschichte der umkämpften Grenzregion zwischen Frankreich und Deutschland mussten die Bewohner oft die Folgen kriegerischer Machtpolitik bitter mit dem Leben bezahlen.
Kreativer Esperanto-Kurs "KEKSO"
Auch die Deutsche Esperanto-Jugend wird in der Freiburger Akademie ihr „KEKSO“ backen. So heißt scherzhaft ein Kennenlern-Treffen, bei dem Jugendliche unter sich in lockerer Weise der Sprache begegnen können, die sie in der Schule nicht kennenlernen: dem 130 Jahre jungen Esperanto. Die Langform ist "Kreema Esperanto-KurSO", kreativer Esperanto-Kurs.
Freiburg als Kongress-Stadt
Anlass für die Wahl Freiburgs als Veranstaltungsort des Esperanto-Treffens ist ein Jubiläum: Hier in Freiburg wurde im Jahr 1891 eine der weltweit ersten Esperanto-Gruppen gegründet, nur vier Jahre nach der Veröffentlichung des Esperanto. Dieses 125-jährige Jubiläum wird nun nachgefeiert. Im vergangenen Jahr fand der Deutsche Esperanto-Kongress in München statt, wo eine Esperanto-Gruppe ein paar Monate früher als in Freiburg gegründet wurde.
Kontakt
Alois Eder
Pressekontakt Esperanto Baden-Württemberg
www.esperanto-bw.de